„Den Gefallenen zum Gedächtnis“. – Das war der Hauptsinn und Zweck des Tannenberg-Nationaldenkmals. In dem Erinnern an die auf dem Schlachtfeld Gefallenen Kämpfer lag der größere Gedanke: Ein Mahnmal für Deutschlands Zukunft! Der tiefe Ernst, der darin ruhte, hatte in der äußeren Gestaltung des Denkmals Form und Ausdruck gefunden.
Inmitten einer eindrucksvollen Landschaft erhob sich ernst und wuchtig das „Denkmal im Osten“. Eine Burg war es, deren starke Mauern und Türme dem Wanderer schon von Ferne begrüßten.
Das Ringmotiv der „Stonehenge“ weiter auszubilden, war der Grundgedanke, der zu der Gestaltung des Denkmals führte. Die Erbauer haben das Urbild von den Urgermanen entlehnt, von der Druidenburg Stonehenge, dem vorgeschichtlichen Felsenbau bei Wiltshire in der Salesbury-Ebene.
Die für das Denkmal ausgesuchte Lage mitten in der weiten südostpreußischen Ebene, die in ihrer Herbheit dem Wanderer so gut wie keinen Schutz bot, gebot in erster Linie bei der Entwicklung des Vorliegenden Gedankens den vollständigen Abschluss und Schutz nach außen. So entstand der durch die mächtigen Mauern umfasste Ehrenhof.
Acht schwere 20m hohe Türme mit einer Grundfläche von 9x9 Metern bildeten in der weiten Fläche ein Achteck von fast 100 Metern Durchmesser und ergaben in ihrer Reihenwirkung einen großen Rhythmus, der selbst in der riesigen Ebene seine Wirkung behalten musste.
Die Türme erhielten in ihrem Innern Ehrenhallen. Gedächtnishallen standen den vielen Tannenberg-Regimentern in den nach dem Hof zu geöffneten Bogenhallen zwischen den Türmen zur Verfügung, die Bildhauerschmuck in Form von Tafeln oder Denkmälern aufnehmen sollten.
1,5 Kilometer von der Eisenbahnstation Hohenstein entfernt lag auf einer flachen Kuppe an der Chaussee Hohenstein – Osterode der Denkmalsplatz. Schon aus dem kommenden Zuge sah man, wie die kräftigen Umrisse des Denkmals sich klar vom Horizont abhoben. Der Anmarsch zum Platz führte von der Station Lichteinen der Eisenbahnstrecke Osterode – Hohenstein über Königsguth oder durch die Stadt Hohenstein. Der Denkmalsplatz, ein Rechteck von ungefähr 220x400 Metern Abmessung, berührte mit seiner Schmalseite die Chaussee Osterode – Hohenstein. Für die Einfassung des Platzes war geplant, aus Findlingen eine niedrige doppelte Mauer herzustellen. Der Kern dieser Mauer war mit Lehm und Muttererde gefüllt worden und darauf einen hohe Hecke gezogen. In der Westecke des Denkmalplatzes, dicht an der Chaussee, stand seit dem Jahre 1924 ein Denkmal, dass das Regiment Hindenburgs, die Kameraden der 147iger ihrem Chef und seinen Getreuen errichtet haben. Auf hohem Feldsteinunterbau ruhte ein Löwe in Granit gehauen (Link), - „Der Löwe von Tannenberg“. Wenige Meter davon lagen 250 unbekannte Russen in einem Massengrab. Bemerkenswert war, dass die Chaussee gerade dicht in der Nähe des Denkmalplatzes von einer größeren Zahl Massengräber gesäumt wurde, so dass rein äußerlich zu erkennen war, dass an dieser Stelle des Schlachtfeldes ein besonders heftiger Kampf getobt hat.
Fortsetzung folgt